Törnbericht Griechenland 2004

Ionian Odyssey

Die Törns der vergangenen Jahre - insbesondere der Griechenland-Törn 2002 - hatten mir gezeigt, dass man sich in einer Woche segeln schon ganz schön beeilen muss, wenn man etwas sehen will. Daher nahm ich mir nun das "Experiment" vor, es mal 14 Tage zu versuchen. Ganz so experimentell war es nicht: Ich kannte die Crew; alles nette Leute, mit denen man auch zwei Wochen zubringen kann ;-)

Um die Kosten in einem vertretbaren Rahmen zu halten, charterten wir eine kleine Yacht: Eine Dufour 30 Classic mit Pinnesteuerung. Der Prospekt verspricht "eine seetüchtige und schnelle Jacht, welche sich bereits bei Leichtwind gut segeln läßt und bei Starkwind optimales Segelverhalten aufweist".


Was soll ich sagen: Nie wieder unter 39 Fuß und nie wieder mit Pinne (und ohne Autopilot). Das ist nicht nur eine Sache des Luxus. An den zwei Tagen, an denen wir guten Segelwind, aber dafür ein paar höhere Wellen hatten, wurde das Bötchen auf Am-Wind-Kurs zum Spielball für die Wellen. Der schwache Motor steigerte das Sicherheitsgefühl auch nicht. Naja, und platzmäßig war es für vier Personen natürlich auch nicht so toll - aber OK, damit hatte ich gerechnet. Ansonsten ist die Dufour ein nettes Schiff mit guter Ausstattung.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Samstag 31.07.2004GouviaGouvia0

Es war alles so schön geplant: Wir kamen zwar mit unterschiedlichen Maschinen, aber alle früh morgens oder zumindest im Laufe des Vormittags an. Mit dem Vercharterer war abgesprochen, dass wir bis Mittag die Übergabe machen können, um noch am selben Tag loszusegeln.

Aber irgendwie bewegte sich im Laufe des Vormittags trotz Nachfragen gar nichts. Den Einkauf hatten wir dann irgendwann erledigt. Und so lagerten die gesamten Lebensmittel auf der Pier und schmolzen vor sich hin. Wir konnten beobachten, wie die Yacht klarschiff gemacht wurde und erfuhren irgendwann am Nachmittag, dass die Übergabe frühestens am Abend stattfinden würde. Also suchten wir uns einen Aufpasser für unser Gepäck und die Lebensmittel und zogen zum Pool um, den die luxuriöse Marina Gouvia nahe Korfu immerhin zu bieten hat.

Als wir zum abgesprochenen Zeitpunkt wieder an der Yacht eintrafen, geschah erst mal gar nichts, denn es war mal wieder keiner vom Vercharterer anzutreffen. Nach weiteren Telefonaten konnten wir dann einen Termin für die Übergabe am nächsten Morgen ausmachen. Ein Mitarbeiter geleitete uns dann schonmal auf die Yacht, wo wir freundlicherweise übernachten durften... ;-(


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Sonntag 01.08.2004GouviaPetriti1

Nach dem verschenkten ersten Tag, fand die Übergabe dann tatsächlich wie geplant um 0900 statt.

Ein paar Worte zum Segeln in Griechenland: Zumindest im Ionischen Meer ist Landstrom praktisch nicht vorhanden. D.h. die Yachten haben selbst auch gar keinen Anschluss. Der Kühlschrank läuft nur, wenn der Motor an ist. Bei der Übergabe stellten wir fest, dass bei der Yacht eine minimale Drehzahl (von ca. 1500 UPM) nötig ist, damit der Kühlschrank seinen Betrieb aufnimmt.

Nun war zwar sowieso alles zu spät, denn die Lebensmittel waren ja mittlerweile seit ca. 20 Stunden nicht gekühlt gewesen. Ärgerlich war dieser Umstand trotzdem, denn so konnte man nicht mal nebenbei bei einer leisen Standgas-Drehzahl den Kühlschrank betreiben. Denn schließlich waren wir zum Segeln gekommen und nicht zum Motoren.

Zunächst war mit 1-2 Bft jedoch sowieso kein Segelwind. Gegen 1145 verließen wir die Marina unter Motor und fuhren an der Küste entlang in südöstlicher Richtung. Wir passierten die Durchfahrt zwischen dem weit über dem Meer aufragendem Fort von Korfu und der Insel Nisis Vidho und begaben uns auf einen langen geraden Südkurs in Richtung Petriti.

Gegen 1600 ließen wir den Anker südlich von Petriti fallen, um zunächst noch eine Badepause zu machen. Währenddessen frischte der Wind leicht auf und erreichte unglaubliche Höchstwerte von 2-3 Bft. Wir überlegten, ob wir diesen Wind nutzen sollten, um noch bis Paxos weiterzufahren. Zum Glück entschieden wir uns dagegen und legten statt dessen um 1830 im Hafen Petriti an.

Das Anlegen in Griechenland erfolgt ja "römisch-katholisch", also mit dem Heck zur Pier und mit Buganker im Hafenbecken. Alles lief ganz fantastisch. Dummerweise hatte ich das Kommando zum Fallenlassen zu früh gegeben (oder die Ankerkette war zu kurz - wie man es sieht). Auf jeden Fall waren noch ca. 2 Meter Wasser zwischen unserem Heck und der Pier und keine Chance, näher zu kommen. Der Anker hielt gut! Also nochmal von vorne: Anker wieder einsammeln und diesmal etwas geschickter einparken. Beim Aufstoppen stiegen schwarze Rauchwolken vom Auspuff auf und das Wasser hinter unserer Yacht schimmerte ölgeschwängert. Na super. Ich rief gleich den Mechaniker vom Vercharterer an und dieser empfahl mir, keine Drehzahlen jenseits der 2600 zu benutzen. Das fängt ja gut an...

Wir gingen in einer Taverne essen und bekamen schön kaltes Bier serviert auf dessen Oberfläche Eiskristalle schwammen. Normal würde ich ja sagen: "zu kalt", aber in diesem Fall war es genau richtig!

Das Essen war super und nach einem kurzen Verdauungsspaziergang durch den Ort ließen wir den Abend gemütlich auf der Yacht ausklingen mit stilvoller Lampionbeleuchtung.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Montag 02.08.2004PetritiOrmos Mongonisi, Paxos2

Wir legten wieder um 1100 ab und motorten 2 Stunden, da der typische Vormittagswind von 1-2 Bft wehte. Wir passierten die Südspitze von Korfu und steuerten auf Paxos zu. Nach 2½ Stunden Segeln erreichten wir um 1600 die hübsche Bucht Ormos Kipiada auf der Ostseite von Paxos. Nun war die Gelegenheit gekommen, zu Schnorcheln und das Unterwasser-Gehäuse für die kleine DigiCam auszuprobieren. (Näheres dazu siehe hier.)

Wir bereiteten Bruschetta vor und mussten leider feststellen, dass die Gasbuddel leer ist. Und das am zweiten Tag... Also: Gasflasche getauscht, und... Ofen geht immer noch nicht. Eine kurze Überprüfung an den Flammen des Herdes zeigt: Es liegt nicht am Gas. Naja, nach ein bisschen Rumprobieren und Fehlersuche entschieden wir, dass es keinen Zweck hat. Ofen kaputt, Pech gehabt: Bruschettas kalt. Ich habe dann die Gasflasche wieder zurückgetauscht, um die erste ganz leer zu machen. Eine Pi × Daumen Gewichtsprobe zeigt, dass sie allerdings tatsächlich fast leer ist.

Gegen 1845 verlassen wir die Badebucht und machen uns auf den Weg zu unserer geplanten Ankerbucht Ormos Mongonisi. Diese Bucht ist gut geschützt und hat den Vorteil, dass sie an der Südspitze von Paxos liegt und so ideal als Startpunkt für den langen Schlag Richtung Preveza oder Levkas geeignet ist. Diese Idee hatten offenbar noch andere Crews, denn als wir in der Bucht ankamen, war diese bereits ziemlich voll. Das ist ein Bild, das man in der Form aus der Ostsee gar nicht kennt. Zig Yachten, die in winzigen Buchten liegen; meist mit so wenig Platz, dass es bei einer nächtlichen Änderung der Windrichtung zu einem heillosen Chaos kommen würde. Vorab: Der Wind hat nicht gedreht. Am nächsten Morgen lagen alle Yachten noch genauso wie am Abend zuvor.

Wir wollten jedenfalls nichts dem Zufall überlassen und haben relativ dicht unter Land geankert und eine zusätzliche Leine vom Heck ans Ufer ausgebracht. Das war eine recht knifflige Aktion, da das Ufer aus sehr schroffen und scharfen Felsen bestand und wir Angst hatten, das Dinghi zu beschädigen. Das Ergebnis: Ich war nass und die Leine haben wir trotzdem nicht gebraucht...


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Dienstag 03.08.2004Ormos Mongonisi, PaxosLevkas3

Wir haben es tatsächlich geschafft, um 0845 abzulegen. Wir fuhren 5 Stunden lang mit Motor auf einem Kurs von 120° mit dem Ziel Levkas. Die Insel ist auf zwei Arten mit dem Festland verbunden: Zum einen gibt es eine Hubbrücke, diese ist recht klein und für den meisten Verkehr ungeeignet. Daher gibt es direkt dahinter noch eine zweite Überquerungsmöglichkeit in Form einer "Schwimmbrücke". Dies ist quasi eine Fähre, die so lang ist, dass sie beide Ufer berührt. Wird nun die Hubbrücke geöffnet, wird die Schwimmbrücke an einem Ufer längs zur Fahrrinne gestellt und ermöglicht so dem Schiffsverkehr die Passage.

Jetzt fragt man sich: Wozu dieser Umstand... Warum baut man nicht eine richtige Brücke und spart sich den Aufwand mit der "Fähre". Die Antwort ist: Weil sonst Levkas seinen Status als Insel verlieren würde. Und es gibt wohl verschiedene Gründe, die es lohnen, den Inselstatus zu behalten.

Jedenfalls geben diese beiden Brücken zu bestimmten Zeiten des Tages den Weg für den Schiffsverkehr frei. Und da man ja eher zu früh dort ist, sammeln sich mit der Zeit einige Segel- und Motoryachten in dem engen und flachen Becken und warten darauf, dass das Signal für die Durchfahrt gegeben wird. Einige Bojen markieren den untiefen Bereich - aber selbst die ausgebaggerte Mitte versandet regelmäßig. In solchen Fällen ist man froh, in einer eher kleinen Yacht unterwegs zu sein und sich darüber nicht allzu viele Gedanken machen zu müssen.

Im Hintergrund sieht man die Überreste einer Festung, ansonsten ist es interessanter die anderen Yachten zu beobachten...

Das Anlegemanöver in der Marina Levkas war eine mittlere Katastrophe - der Hafenmeister wies uns einen engen Liegeplatz zu, in den der Wind unter 45° kräftig hineinblies. Es kam, wie es kommen musste - das Manöver gelang nicht auf Anhieb und schon wurde unsere Yacht gegen Pier und Nachbaryacht gedrückt. Zum Glück lässt sich so ein kleines Boot noch von Hand bewegen und abhalten, sodass es keinen Schaden gab. Aber peinlich war es natürlich trotzdem. (Natürlich fragt man sich in solchen Fällen immer, warum den ganzen Tag lang Flaute ist und dann ausgerechnet beim Anlegen der Wind kräftig auffrischt...)

Irgendwann war unsere Yacht festgemacht und wir konnten die Vorzüge der noblen (und sehr teuren)Marina genießen. Wir duschten ausgiebig, bunkerten Wasser und machten uns zum Abendessen und Sightseeing auf.

Die Auswahl der richtigen Taverne war nicht so einfach. Zum Einen, weil es so viele gibt, zum Anderen, weil wir keine allzu touristische Lokalität wollten. Wir sind an der Haupt-Touri-Meile entlang gegangen und dann irgendwann mal in ein Gässchen abgebogen und haben in der "zweiten Reihe" eine sehr nette Taverne gefunden mit umfangreicher Speisekarte und sehr guter Bedienung, fast schon überbeflissen.

Nach dem Essen schlenderten wir noch ein bisschen durch die Straßen und am Wasser entlang und genossen die heimelige Stimmung des Sonnenuntergangs.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Mittwoch 04.08.2004LevkasOrmos Vlychon4

Nachdem wir nochmal gefrühstückt hatten, haben wir die Wassertanks der Yacht nochmal bis zum Rand aufgefüllt. Danach haben wir nochmal ausgiebig geduscht, denn wer weiß, wann wir wieder diesen Luxus genießen können. Und der Preis, den wir beim Hafenmeister für die eine Nacht bezahlen mussten, unterdrückte jedes schlechte Gewissen im Keim.

Wir verließen Levkas um 1100 und reihten uns in die lange Schlange der Yachten ein, die den Kanal von Levkas passierten. Einige hatten wie wir in der Marina übernachtet, andere waren früher aufgestanden und von Preveza gekommen. Jetzt motorten alle gemütlich in Reih und Glied durch das schmale Fahrwasser in Richtung Süden.

Um 1230 ankerten wir in einer Bucht, schwammen, schnorchelten und ließen uns die Sonne auf den Leib braten.

Um 1530 verließen wir den Ankerplatz rissen wir mal wieder die Segel hoch um den leichten Wind zu nutzten. Die Windstärke variierte zwischen 0 und 4 Bft und so segelten und trieben wir gemütlich unserem Ziel entgegen. Wir passierten die Privatinsel Skorpios der Onassis-Familie im Norden und erreichten gegen 1945 unser Ziel: Die schöne Naturbucht Vlychon jenseits von Nidri.

Wir fuhren mit dem Dinghi ans Ufer und gingen in einer Taverne essen. Hier brachen wir den Preisrekord: €28,- für Vorpeise, Hauptgericht, 1 Liter Wein und weitere Getränke für 4 Personen (nein, nicht 1 Liter Wein für jeden)! Dafür sprach die Bedienung nur griechisch und wir mussten uns mit Händen und Füßen verständigen.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Donnerstag05.08.2004Ormos VlychonOrmos Ambelaki, Meganision5

Um 0800 verließen wir im Schlafanzug Ormos Vlychon, um die Yacht nach Nidri umzuparken. Auf der kurzen Fahrt dorthin konnte sich die Crew klar machen und das Frühstück wurde vorbereitet. Vor Nidri ankerten wir wiederum und nach dem Frühstück setzten wir mit dem Dinghi über.

Wir machten eine Wanderung zu den Wasserfällen (Kataraktes) von Nidri. Dies ist eine Tour durch eine hübsche felsige Gegend, die ein paar total idiotische Touris tatsächlich mit Flip-Flops liefen und so den ganzen Verkehr aufhielten. Wir hatten allerdings vorgesorgt und festes Schuhwerk im Gepäck, sodass uns der steinige Weg keine Probleme machte. Am Ende des Weges erwartete uns ein kleiner Felsen-Pool - gespeist mit saukaltem Wasser aus dem Wasserfall. Das hielt uns natürlich nicht davon ab, trotzdem kurz ins Wasser zu hüpfen!

Gegen Mittag - zur heißesten Zeit des Tages - machten wir uns auf den Rückweg nach Nidri und zu unserer Yacht. Wir schlenderten noch kurz durch den Ort, kauften die obligatorischen Postkarten und versuchten, etwas zu Essen aufzutreiben. Tja, wir mussten feststellen, dass es zur Mittagszeit fast unmöglich ist, in einem kleineren Ort etwas zu essen zu bekommen.

Also improvisierten wir mit Obst und verließen die Bucht in Richtung der schönen Insel Meganisi. Hier stehen einem eine Handvoll lauschige Ankerbuchten, teils mit Tavernen am Ufer, teils völlig abgeschieden zur Verfügung.

Auf dem Weg dorthin konnten wir in einer Entfernung von 2-3 kbl Delphine ausmachen. Diese entfernten sich jedoch von uns und im Laufe unseres Törns sollten wir auch keine weiteren Delphine mehr sehen.

Zurück zu Meganisi: Wir entschieden uns für die Bucht Ambelaki. Eigentlich wollten wir bis ganz ans Ende der Bucht fahren, um in einer Taverne Essen zu gehen. Schon bei der Einfahrt in die Bucht stellten wir jedoch fest, dass sie völlig überfüllt war.

Also suchten wir uns einen schönen Platz in der äußeren Bucht, immer noch gut geschützt vor Wind und Dünung. Auch hier ankerten wir mit Buganker und stabilisierten unsere Lage mit einer Leine zum Ufer.

Im Laufe des Abends sammelten sich einige Superyachten vor der Einfahrt in die Bucht. Sie konnten auf Grund ihres Tiefgangs nicht weiter in die Bucht fahren und veranstalteten außerhalb ihre Privatparty. Da wurden Jetski und Motorboote mit Wasserski-Ausrüstung ausgepackt. Als die Dunkelheit einbrach, wurde die Festbeleuchtung angeschaltet und das High Life ging bis tief in die Nacht weiter.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Freitag 06.08.2004Ormos Ambelaki, MeganisionPhiskardo, Kefallonia6

Aufstehen, Frühstück, Baden... bis wir die Bucht verließen, war es bereits 1100. Aber wozu soll man sich beeilen, wenn der Wind sowieso erst Mittags kommt. Wir starteten jedenfalls verheißungsvoll mit Segeln in den Tag und legten immerhin 12sm zurück. Wir umrundeten die Insel Meganisi und fanden ein paar interessante Buchten auf der Südwestseite, die bei den üblichen Nordostwinden perfekten Schutz bieten.

Hier kann man im Schatten der Felsen, die 60-70m über einem aufragen, gemütlich pausieren - zumindest wenn sie nicht schon alle besetzt sind.

Also fahren wir weiter zu unserem nächsten Sightseeing-Punkt: Eine von See her befahrbare Grotte auf der Westseite von Meganisi. Mit dem Dinghi ruderten wir abwechselnd in die Höhle, während die restliche Crew die Yacht in der Nähe hielt. Ankern ist wegen der großen Wassertiefe nicht möglich. Eine Motoryacht am Eingang der Höhle lässt ihr Horn erschallen, was uns haarscharf an einen Herzinfarkt bringt.

Um 1530 verließen wir den Ort und brachen bei Wind aus Südsüdwest mit 5-6Bft in Richtung Kefallonia auf. Das Kreuzen gegen die 0,5-1m hohen Wellen war eine mittlere Qual - Wind und Dünung machten der kleinen Yacht zu schaffen. Ein Highlight brachte uns auf andere Gedanken: Ein Schwertfisch springt - vielleicht 15m vom Boot entfernt - in die Luft. Das tat er zum Glück zwei Mal, so dass alle ihn sehen konnten.

Gegen 2000 erreichten wir Phiskardo, einen sehr idyllischen, wenngleich touristischen Ort an der Nordspitze von Kefallonia. In Anbetracht der schwierigen Windverhältnisse gelingt und ein traumhaftes Anlege- (bzw. Anker-) Manöver zwischen zwei anderen Yachten. Alles klappt wie am Schnürchen. Die Leine zum Ufer wird vorab mit dem Dinghi befestigt und dann zur Yacht zurückgebracht, auf der wir gerade den Anker fallen gelassen haben und rückwärts zum Ufer hin fahren. Nach dem Anlegen wird noch eine zweite Leine zum Ufer ausgebracht sowie der zweite Anker als Sicherheit etwas weiter in Luv versenkt. Mit dieser 3-Punkt-Befestigung steht die Yacht wie eine Eins.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Samstag 07.08.2004Phiskardo, KefalloniaVasiliki, Levkas7

Wir lassen den Tag gemütlich angehen. Unser heutiger Plan sieht vor, zurück nach Levkas zum Hafen Vasiliki zu fahren. Langsam benötigen wir auch wieder einen Hafen, da der Wassertank der Dufour leider keine unerschöpflichen Kapazitäten besitzt. Die geplante Strecke beträgt auf jeden Fall nur 12-13sm und daher wollen wir uns ein wenig die Umgebung ansehen.

An unserem Liegeplatz ist es mittlerweile ruhiger geworden: Einige Yachten haben mittlerweile abgelegt - andere waren vom Wind etwas abgetrieben und mussten verholt werden. Unsere Yacht hält dank der Befestigungen zuverlässig und so besteigen wir die Anhöhe über Phiskardo, auf dem sich der Leuchtturm befindet.

Wir wandern durch einen Pinienhain, in dem es von Zikaden wimmelt. Das Zirpen ist in der Mittagshitze ohrenbetäubend. Wir erklimmen den Hügel und kommen zuerst zu den überresten des alten Leuchtturms, dann zum neuen Leuchtturm. Ein bisschen weiter stehen noch die sehr fotogene Ruinen des alten Kastells von Phiskardo herum.

Überhaupt faszinieren die Farben im Ionischen Meer: Saftiges Grün unter einem strahlend blauen Himmel - dazwischen die weißen Felsen und Gebäude. Und das ganze eingebettet in das tiefblaue, teilweise türkise Meer.

Nachdem wir einige Zeit die Natur, die Umgebung und die Aussicht genossen hatten, merkten wir, dass die Sonne begann, uns durchzubraten und wir traten den "Heimweg" zurück zur Yacht an.


Um 1400 brachen wir von Phiskardo auf un fuhren mit Motor zur Nordseite der Insel, wo wir bis zum Abend zum Baden, Schnorcheln und Relaxen ankerten.

Unterdessen war unser Wassertank fast leer - wir füllten ihn mit dem Ersatzkanister auf und freuten uns darauf, am Abend im Hafen die Tanks wieder auffüllen zu können.


Die kurze Überfahrt nach Vasiliki an der Südspitze von Levkas traten wir erst um 1800 an - um 2030 wurde der Motor an der Pier ausgemacht. Im Hafen Vasiliki gibt es für Yachten zwei Anliegemöglichkeiten. Zum Einen im inneren Hafen: Hier gibt es nicht viele Plätze, jedoch hat man hier Wasserzapfstellen direkt auf der Pier. Die zweite Möglichkeit ist das äußere Hafenbecken mit dem Fähranleger. Hier muss darauf geachtet werden, dass der Fähranleger frei bleibt, ansonsten liegt man auch sehr schön direkt an einer Taverne.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Sonntag 08.08.2004Vasiliki, LevkasPreveza8

Am nächsten Morgen wurde es auf der Yacht nebenan recht hektisch. Die italienische Crew segelte in einer Flottille und alle anderen Yachten hatten bereits abgelegt. Damit der Vorsprung der anderen nicht zu groß wurde, sollte der Hafen schnell verlassen werden. Leider war der Großteil der Crew gerade erst aufgestanden und so musste die Skipperin in ihrem Nachthemdchen ans Steuer.

Wir saßen zu dem Zeitpunkt gemütlich an Deck, frühstückten und erfreuten uns des Anblicks der hübschen Italienerin.

Gestärkt und mit guter Laune machten danach auch wir unser Schiff klar und wollten mit dem 25l-Kanister Wasser aus den Zapfsäulen am Pier holen. Unser erster Schreck war: Das Wasser kostet Geld (OK, das ist auf den Inseln häufiger der Fall) und zwar € 2,- für eine nicht beschriebene Menge.

Der zweite Schreck war, dass das ganze eine Zeitautomatik startete, die auch dann lief, wenn der Wasserhahn aus war. Da wir aber immer erst den vollen Kanister zur Yacht bringen mussten, dort den Tank befüllen und wieder zurück zur Pier mussten, ging uns hier wertvolle Zeit verloren. Dieses Problem wurde dann allerdings durch den dritten Schreck abgelöst: Die Zeitautomatik schaltete ab nachdem ca. 20 Liter im Kanister waren.

Das war uns dann doch deutlich zu teuer und nachdem wir einen vollen Kanister zum Boot getragen hatten, hofften wir, dass in unserem nächsten Hafen die Bunkermöglichkeiten besser sein würden und verließen Vasiliki um 1015.

Wir umschifften den levkadischen Felsen an der Südspitze von Levkas, um an der Westseite der Insel in Richtung Norden mit dem Ziel Preveza zu fahren.

Die Westseite von Levkas wird dominiert von schroffen Felsküsten, die von Land her kaum zugänglich sind. Es gibt einige wenige Strände mit Zugang von oben her, ein paar weitere Strände sind nur vom Wasser aus erreichbar.

An einem dieser "exklusiven" Strände hielten wir kurz und ankerten. Der auflandige Wind und die unruhige Dünung machten das ganze aber zu einem eher ungemütlichen Aufenthalt. Wir schwammen zu zweit kurz zum Ufer, um eine kleine Fotosession zu machen. Die auf der Yacht verbleibenden Crewmitglieder kämpften derweil gegen die Seekrankheit, die sich durch das Geschaukel bemerkbar machte.

Aus diesem Grund blieben wir nicht lange in der bei diesem Wetter schlecht geschützten Bucht und brachen bald wieder auf, um den langen Schlag nach Preveza fortzusetzen.

Gegen 1645 begann die Ansteuerung der Hafeneinfahrt von Preveza. Um 1700 empfingen wir ein schwer verständliches MAYDAY und um 1800 war die Yacht an der Pier festgemacht.

Unmittelbar neben unserem Liegeplatz war eine (kostenlose) Wasserzapfstelle mit Schlauch. Wir nutzten die Gelegenheit, befüllten die Tanks und schrubbten das Deck und das Dinghi.

Unsere erhoffte Dusche bekamen wir leider nicht mehr. Also duschten wir uns am Heck unserer Yacht unter den belustigten Blicken der Spaziergänger.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Montag 09.08.2004PrevezaPreveza9

Landtag: Vielleicht hätte man sich dafür ein hübscheres Plätzchen aussuchen können als ausgerechnet Preveza. Wir hatten auch kurz überlegt, ob wir in den ambrakischen Golf fahren und uns dort einen netten Ankerplatz suchen. Der große Vorteil von Preveza war: Hier hat unser Vercharterer eine Basis und so konnten wir ohne Hafengebühren anliegen. Wir nutzten die Gelegenheit und ließen einen Mechaniker von Odysseus Yachting den Motor checken. Nachdem er ölverschmiert nach einer Stunde unsere Yacht verließ, konnte man mit dem Motor auch wieder mit Vollgas aufstoppen, ohne eine mittlere Ölpest zu verursachen.

Ansonsten ließen wir es ganz ruhig angehen. Wir genossen die lokalen Spezialitäten in einer Taverne in einer Seitenstraße. Nachdem wir uns gesetzt hatten, kam der Chef des Restaurants und fragte nach unserer Nationalität. Entsprechend unserer Antwort bekamen wir als Bedienung seinen Sohn zur Verfügung gestellt, der fließend Deutsch sprach.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Dienstag 10.08.2004PrevezaGaios, Paxos10

Wir verließen Preveza um 1030 und begaben uns auf den langen Schlag nach Paxos. Die übliche Regel für diesen Schlag lautet: Mit den östlichen Winden des Mittags versucht man, so weit wie möglich in den Norden zu kommen. Wenn dann der Wind im Laufe des Tages mehr nach Norden dreht, kann man der Drehung folgen und kommt genau nach Paxos.

Soviel zur Theorie. Die Praxis sah anders aus: Der Wind wehte mittags aus Süd-Südwest und dreht im Laufe des Tages auf West. Die Windstärke steigerte sich kontinuierlich von 4 bis 6 Bft, gegen Nachmittag knallten 8er Böen in die Segel. Bei Wellenhöhen von anfangs 0,5-1m, die sich im Laufe des Tages auf 1,5-2,5m steigerten, würde ich normalerweise von tollem Segelwetter reden. Unsere 30-Fuß-Dufour war mit diesen Wetterverhältnissen jedenfalls überfordert und stampfte durch die Wellen, dass es wirklich keine Freude machte. Da der Wind dann letztlich genau von vorne kam und wir nur noch möglichst schnell in die schützende Abdeckung von Paxos gelangen wollten, starteten wir den Motor und versuchten, uns so schräg durch die Dünung zu kämpfen. Vom Großsegel hatten wir noch ein paar Quadratmeter zur Stabilisierung stehen gelassen. So hofften wir einfach, dass die Zeit möglichst schnell vorbei ging...

Nun ja. Es dauert so lange, wie es eben dauert. Um 1930 fuhren wir in die nördliche Einfahrt des Hafens von Gaios auf Paxos ein und um 2000 legten wir erschöpft an. Im Hafen selbst war selbstverständlich kein Platz mehr frei. Sogar das Nordufer war voll belegt. Also mussten wir in den sauren Apfel beißen und am Südufer festmachen, von dem aus der Ort zu Fuß nicht zu erreichen ist.

Trotz der Erschöpfung gelang uns ein Lehrbuch-Anlegemanöver mit Buganker und Heckleinen zum Ufer. Dies gab uns die Gelegenheit, über eine nach uns einfahrende Crew zu spötteln, die ihren Anleger total vergeigte. So kann sich das Blatt wenden.

Randnotiz: Wir mutmaßten, dass alle männlichen Mitglieder von italienischen Crews gezwungen werden, ihre Köpfe zu rasieren, wenn sie an Bord kommen. Zumindest machte es den Eindruck... Die weiblichen Mitglieder hingegen hatten möglichst lange Haare...


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Mittwoch 11.08.2004Gaios, PaxosLakka, Paxos11

Der Weg von Gaios nach Lakka auf der kleinen Insel Paxos ist normalerweise eine Tour von einer Stunde. An diesem Tag übten wir, wie lange man so eine Tour ausdehnen kann, wenn man sie nur gemütlich genug angeht.

Am Vormittag machten wir zunächst einen kleinen Sightseeing-Trip durch Gaios. Das ist auf jeden Fall immer zu empfehlen und auch die Tavernen im Ort sind sehr gut. Dafür mussten wir allerdings mit dem Dinghi ans Nordufer übersetzen und von dort aus die Uferstraße bis in den Ort laufen. Dass unser Dinghi problemlos vier Personen trägt und wie diese sitzen müssen um dabei nicht nass zu werden, haben wir während dieses Törns oft genug getestet.

Der Hafenort Gaios liegt an einem Schlauch der von zwei Seiten her befahrbar ist. Die nord-östliche Einfahrt ist jederzeit zu benutzen und wenn man keine unerlaubte Abkürzung nimmt, ist dieser Weg für jeden Tiefgang geeignet. Hier fährt man noch einige Kabellängen durch eine Bucht, die im Norden von der Insel Paxos und im Süden von der Insel Nisos A. Nikolaos begrenzt ist, und in der man beiderseits Ankern kann.

Im Süden, direkt im Ort Gaios fährt man durch eine gemauerte Durchfahrt, deren Wassertiefe mit 2m recht gering ist. Bei ruhiger See kann man hier gefahrlos hindurchfahren. Bei entsprechender Dünung kann die Wassertiefe in den Wellentälern aber schonmal gefährlich gering werden - dann ist von einer Durchfahrt unbedingt abzuraten.

Wir passierten die Stelle bei Null Wind und Welle gegen 1330, um die Südspitze von Paxos zu umfahren. Im Nacken hatten wir eine Personenfähre, die wegen der Enge nicht überholen konnte. Da wir aber einen gemütlichen Tag geplant hatten, ließen wir uns von der Drängelei auch nicht beeindrucken.

Kurz nach unserem Ablegemanöver hatte sich im Zusammenhang mit der Fähre noch eine lustige Szene ereignet. Unsere Nachbaryacht - die italienische Crew mit den kahlen Köpfen - hatten kurz vor uns abgelegt. Einer wurde im Dinghi zurückgelassen, um die Festmacherleine am Ufer zu lösen. Als er zur Yacht ruderte und sich gerade mitten im Fahrwasser befand, stellte er mit Entsetzen fest, dass die Personenfähre mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zukam. Er stellte sich ins Dinghi und ruderte mit Höchstgeschwindigkeit, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Als er glücklich die andere Seite des Fahrwassers erreicht hatte und erschöpft niedersank, klatschten und jubelten die ganzen Touristen auf der Fähre, um seinen Einsatz zu würdigen.

Wir fuhren unter Motor auf die Westseite von Paxos und ankerten kurz darauf um 1400 in der Bucht Ormos Agrilas. Diese Bucht könnte bedenkenlos für jedes Werbeprospekt herhalten: Weiße Felsen über türkisblauem Wasser. Das Wasser ist glasklar, sodass man bis zu einer Tiefe von 10m den Grund deutlich erkennen kann.

Die Ankerkette hing senkrecht nach unten und türmte sich zu einem kleinen Berg auf, es war kaum Wind - ein traumhafter Badetag. Die Bucht eignete sich mit ihren Korallenbänken hervorragend zum Schnorcheln. Mit den Füßen sollte man jedoch besser nicht auf den Boden treten, da es von Seeigeln wimmelte.

Ich nutzte die perfekte Gelegenheit, um ein paar Unterwasseraufnahmen zu schießen. Die Fischwelt ist im Mittelmeer allerdings nicht so farbenreich wie z.B. in der Karibik. Hier sollte man nicht zuviel erwarten.

Die Westküsten aller Inseln im Ionischen Meer sind recht steil mit hohen Felsen und nur sehr vereinzelten Buchten und Stränden. Interessant sind die immer wieder sichtbaren Höhlen und Grotten, die man erforschen kann. Auch in Ormos Agrilas gibt es eine Höhle, in die man schwimmen kann. Diese wird immer enger und flacher, bis man am Ende nur noch weiter tauchen kann. Man sieht zwar am Ende ein Licht - scheinbar kann man die Höhle durchtauchen - jedoch haben wir auf der anderen Seite keinen Zugang gefunden. Und zum Ausprobieren war mir die Sache zu gefährlich...

Um 1700 verließen wir die Bucht und konnten mit dem Abendwind noch bis Lakka an der Nordspitze von Paxos segeln, wo wir um 1930 anlegten. Die malerische Hafenbucht Lakka bietet vielen Yachten einen Ankerplatz. Wir hatten den Vorteil eines geringen Tiefgangs und konnten so relativ dicht "in erster Reihe" parken. Die war wegen unseres unmotorisierten Dinghis auch sehr sinnvoll.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Donnerstag12.08.2004Lakka, PaxosGouvia12

Wir verließen Lakka um 1115, um den langen Schlag in Richtung Korfu anzutreten. Normalerweise sind 30sm nicht lang. In einem Schwachwindrevier wie dem Ionischen Meer kann sich diese Strecke jedoch hinziehen.

Wir hatten noch nicht endgültig entschieden, ob wir auf einmal nach Gouvia fahren oder die Nacht in einem Hafen an der Ostseite von Kerkyra verbringen sollten.

Zunächst machten wir jedoch einen Badestopp unterhalb der Festung von Korfu und genossen das perfekte Wetter und das tolle Wasser mit dem Ausblick auf das Fort.

Letzten Endes lockten die Duschen in Gouvia und so fuhren wir am Abend doch noch um die Stadt herum, um in die ca. 6sm entfernte Marina zu gelangen.

In den sanitären Anlagen wurde eine unserer Thesen bestätigt. Wir trafen auf eine italienische Crew und alle Männer rasierten sich die Köpfe :-)

Wir machten noch das obligatorische Crew-Foto und versuchten am Abend verzweifelt, die restlichen Alkoholika aufzubrauchen. Das schafften wir nicht ganz und so fanden sich in unserem Gepäck für den Rückweg noch ein paar Dosen Mythos Bier.

Beim Aufräumen des Kühlschranks stellten wir fest, dass die geschmolzene Butter, die nun seit zwei Wochen mäßig gekühlt am Grunde der Box vor sich hinvegitierte, ein gewisses Eigenleben entwickelt hatte... Ich erspare dem Leser weitere Einzelheiten, nur soviel: Es war echt eklig!


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Freitag 13.08.2004GouviaGouvia13

Nach der letzten durchzechten Nacht kamen wir wieder einmal nicht so zeitig los. Schließlich hatten wir noch einen Tag zur Verfügung und den wollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen. Wir fuhren mit Motor nach Korfu und ankerten in der Nähe des Naok Yacht Clubs.

Wir fuhren mit dem Dinghi ans Ufer und versteckten es unter ein paar Bäumen. Von hier aus waren es nur ein paar Meter in die Innenstadt und so verbrachten wir den Rest des Tages mit Sightseeing und Shopping in Kerkyra City.

Am Nachmittag konnten wir nicht allzu lange bleiben, da wir noch in Gouvia tanken mussten. Trotzdem nutzten wir den schönen Ankerplatz um uns noch kurz im Wasser abzukühlen und dabei den Blick auf das alte Fort zu genießen.

Vor der Tankstelle in Gouvia sammelten sich mal wieder die Yachten. So dauerte es eine ganze Weile bis man an die Reihe kam und in der jeder versuchte, seine Position in der schwer erkennbaren Schlange zu verteidigen.

Um 1930 waren wir für die Übergabe verabredet. Hier klappte alles problemlos, wir hatten unterwegs keine Schäden verursacht.

Den letzten Abend genossen wir mit leckerem Essen in einer Taverne und begannen schon einmal Klarschiff zu machen, damit sich der Stress am Abreisetag in grenzen hielt.


Wochentag DatumStandort morgensStandort abendsFahrtag
Samstag 14.08.2004GouviaBerlin, Ettlingen, Eberbach14

Wir frühstückten in einem Cafe in der Marina, da wir auf der Yacht keine Unordnung mehr machen wollten. In dem Cafe saßen bereits die neu eingetroffenen Crews und warteten darauf, dass ihre Yachten klar gemacht wurden.

Wir kauften im Supermarkt noch ein paar Zutaten für griechische Abende in Deutschland ein: Olivenpaste, gefüllte Weinblätter, Ouzo. Bier hatten wir ja noch ein paar Dosen ;-)

Im Laufe des Tages ließen wir uns mit Taxen zum Flughafen bringen und traten den traurigen Heimweg nach Deutschland an.

SeegebietDatumDistanz gesegeltDistanz mit MotorGesamtdistanz
Ionisches Meer, Korfu, Paxos, Antipaxos, Levkas, Meganisi, Kefallonia01.08. - 13.08.2004107,1sm171,8sm278,9sm

Resummée

Das Ergebnis nach Seemeilen ist nicht so berauschend. Andererseits hatten wir einen sehr gemütlichen Törn, leckeres Essen, ausgiebige Badepausen und gelegentliche Landausflüge.

Zum Meilen Sammeln ist es auf jeden Fall nicht das richtige Revier. Aber darum ging es ja auch nicht. Wir wollten einen Urlaubstörn und als solcher war er super.

Zwei kleine Kritikpunkte wären zu nennen

  1. Die Yacht
    Sie war zu klein, der Motor zu schwach, der Wassertank zu klein... meine nächsten Yachten werden auf jeden Fall wieder in der 40-Fuß-Klasse sein.
  2. Also...
    Überall im Ionischen Meer wo es Souveniers zu kaufen gibt, wird man von Delphinen überschüttet. Der Delphin ist quasi das Wahrzeichen dieses Gebiets. Und das Einzige, was wir von Delphinen gesehen haben, waren ein paar Rückenflossen durchs Fernglas. Was das betraf, waren wir alle etwas enttäuscht...

Da hilft alles nichts: Wir müssen wieder kommen - mit einer größeren Yacht - und nochmal dort segeln. Die Freundlichkeit der Griechen, die Gemütlichkeit in den Ankerbuchten, das Wetter, das Wasser, die Natur und nicht zuletzt das leckere und günstige Essen: Alles lädt dazu ein!

Aus dem Gedächtnis nacherzählt im August 2006.
© 2006 by Bjørn Becker